Wie Tag und Nacht
Man soll ja alles nicht stets zu negativ sehen, aber was beispielsweise derzeit rund um den SK Rapid vorgeht ist nur eines der vielen Beispiele, wie tief das Niveau der österreichischen Bundesliga gefallen ist. Und da ist nichts zu beschönigen.
Vergleiche zu Deutschland: Wenn man dank Sky die benachbarte Bundesliga sieht, wie packend und dramatisch sie mit Ausnahme der derzeitigen übermächtigen Bayern aus München verläuft, so sollte man nicht auf die heimische Eliteliga Einblick nehmen.
Das geht bei den Zuschauern an und endet in schrecklich schwachen Spielen, wobei hier die Austria unter Trainer Peter Stöger und Co Manfred Schmid eine Ausnahme sind – die aber in der Endphase der Meisterschaft als bereits fast sicher feststehender Meister das verständlich berühmte Nervenflattern bekommen.
Das Unbehagen um unseren Fußball beginnt eigentlich schon beim TV, angesprochen da der ORF, der als Staatssender zwar unglaublich großartige Techniker und Kameraleute hat, wo aber die Chefetage nicht in der Lage ist, egal aus welchen Gründen auch immer, die heimische Meisterschaft an Land zu ziehen und darüber vollständig zu berichten und informieren, wie es nur logisch wäre. Früher fühlte man sich uneingeschränkt und mächtig ob der Übertragungsrechte – ehe man abrupt eines Besseren belehrt wurde.
Von Übertragungsrechte der Champions League gar nicht mehr zu reden, wo da und dort entscheidende Ergebnisse in der hochaktuellen Abendsendung noch dazu überhaupt totgeschwiegen werden, um dann zeitversetzt darüber zu berichten. Somit einfach darüber hinwegsehen, als ob der Zuseher nicht wüsste, wo er topinformiert wird. Das gelingt dem ORF treffend (un)sicher!
Doch auch die Bundesliga bekommt da ihren nicht unbeträchtlichen Teil ab!
In welchem Land gibt es dies, dass ein Meister, wie das Beispiel der drei Regionalligen zeigt, nicht aufsteigen darf? Heuer spielt der Ost-Titelträger, keine Frage, dass es Parndorf ist, gegen den Vorletzten der Erste-Liga, also BW Linz. Da die Amateurklubs der Großvereine nicht aufsteigen dürfen, einige Vereine nicht interessiert daran sind, andere wieder nicht können, da sie keine Lizenz bekommen oder gar nicht eine Klasse höher aufsteigen wollen – weil hinten und vorne das nötige Geld fehlt.
Auch die Ansetzung der Abendspiele um 18.30 Uhr wäre zu bemängeln – da die spannendsten Minuten, eben das Finish der Spiele, in das Familienprogramm fallen – also ist der Familienzwist, ob Fußball oder Film, garantiert.
Und so reiht sich ein Mosaiksteinchen an das andere, kommt an kein Ende mit weiterer Kritik.
Mit der traurigen Feststellung anhängend: Das gibt es nur in Österreich!
Hans Hofstätter