Horrende Summen und Sonstiges
Horrende Summen an der Tagesordnung - und sonstiges!
Die Meisterschaft in der Bundesliga ist also entschieden und hat mit Red Bull Salzburg eigentlich den logischen Gewinner, da dort Geld für Gagen und Verpflichtungen im Umlauf sind, die in keinem Vergleich zu den anderen Klubs stehen.
Man schweigt ja diesbezüglich stets, aber ab und zu sickert doch die eine oder andere Meldung an die Öffentlichkeit, die einem nur zum Kopfschütteln veranlasst: Christoph Leitgeb, durchaus ein österreichischer Spitzenmann - wobei wir wissen, wo der heimische Fußball international steht - kassiert pro Monat laut Insiderinformation sage und schreibe 75.000 Euro! Pro Monat, versteht sich`s!
Nun haben die Mozartstädter ja einige Österreicher in ihren Reihen, doch was kriegen da erst die Ausländer, die man holte, um in Europa weit nach vorne zu kommen?
Die Spieler, so gut können sie gar nicht sein, sind schwer überbezahlt zu dem, was sie Woche für Woche in ihren Klubs an Leistung abliefern. Das betrifft natürlich die meisten Spitzenvereine, sprich, die in den obersten Ligen agieren.
Ja, und da wundert es nicht, wenn der LASK auch in zweiter Instanz keine Lizenz erhält, um in der 2. Division weiter um Meisterschaftspunkte zu kämpfen. Weil die entsprechenden Unterlagen alles entkräften würden. Und so braucht wohl der Vorletzte des 2. Bundesliga, wahrscheinlich die Vienna, keine Relegation gegen den GAK zu bestreiten, da beide Vereine automatisch für diese Klasse startberechtigt sind.
Man kann dies aber nach unten aus Sicht der Bundeshauptstadt Wien weiterverfolgen: Der Sensationsaufsteiger SC Simmering sorgte im Herbst für Furore in der Regionalliga Ost - um jetzt bisher ohne Sieg im zweiten Durchgang kaum noch dem Abstieg entrinnen zu können. Kein Geld, an dem es arg fehlt, keine entsprechende Vorbereitung auf die Meisterschaftsspiele…
Noch tiefer: Falls Vienna absteigen müsste, darf die 1b in der Oberliga als klarer Tabellenführer nicht aufsteigen – irgendwie verständlich, aber wie kann man dies den Fohlen der Blau-Gelben unter ihrem Erfolgstrainer Richard Strohmayer näher bringen? 30 Spiele lang schwer geschuftet, beinhart trainiert und dennoch weg von hochgesteckten Zielen. Man darf sich nicht wundern, wenn der eine oder andere Kicker auf seine Weis das Handtuch wirft.
Steigen sie nicht auf, so hat der Zweitplatzierte Hellas-Kagran alle Trümpfe dazu. Doch dort kriselt es seit Monaten, die Spieler warten, das spricht für sie, geduldig auf das lang ausstehende Geld - das sie hoffentlich, wie es ihnen zusteht, noch erhalten.
Damit sind wir wieder beim eingangs erwähnten Kernpunkt angelangt: Der Vorstand, besessen von einem Ziel, gibt mehr aus, als er einnimmt. Jetzt wollen sich die Kagraner mit dem tüchtigen FC Lindenhof fusionieren, der als ehemaliger Hobbyklub schöne Erfolge in einer Klasse tiefer für sich buchen konnte. Darf dann Kagran/Lindenhof überhaupt aufsteigen? Wenn Ja, dann geht dem Wiener Fußball-Verband jedenfalls wieder einmal ein Klub verloren.
Vielleicht besinnen sich schon demnächst alle Verantwortlichen, weitaus sparsamer mit ihrem ohnehin schon mikrigem Budget aus- und durchzukommen.
Zu ihrem und des nationalen Fußballs allgemeinem Wohl!
Hans Hofstätter
Der Coach