Finnland / Nordkap 2011
Verkehrte Welt im hohen Norden!
Von Andreas Jungmann
19.07.2011: Helsinki 30° plus – Wien 12 Celsius!
32 Mitglieder des Sportjournalistenteams trauten ihren Augen nicht. Sommerliche Hitze in Finnlands Hauptstadt selbst noch bei der Ankunft nach 21 Uhr. Und sie sollte ein steter Begleiter bei der Reise durch kleine und große Städte, durch aufregende Landschaften und bizarre Granit- und Schieferformationen bleiben.
Nach ausgiebiger Besichtigung der Hauptstadt führt der Weg über Porvoo bis an die russische Grenze. Finnlands größter See, der Saimaa-See bleibt für fast zwei Tage unser Begleiter. Darin eingebettet findet sich die „Nationallandschaft“ Punkaharju wo die Straße an beiden Seiten von einer atemberaubenden Seen- und Insellandschaft flankiert wird.
Die heißen Temperaturen und die ruhig und sanft vor uns liegenden Seen veranlassen den einen oder anderen Mitreisenden zu einem Sprung ins kühlende Nass.
Nach Besichtigung der größten christlichen Holzkirche der Welt geht es weiter Richtung Norden zum Skisprung-Mekka Kuopio. Bereits von weitem ragt der Sprungbakken aus dem dichten, dunklen Wald hervor und der 75m hohe Aussichtsturm bietet einen weiteren Überblick über die beeindruckende Landschaft.
In Oulu, am bottnischen Meerbusen gelegen, wird ebenfalls Station gemacht, bevor die Fahrt wieder weiter ins Landesinnere nach Rovaniemi führt. Dabei wird der nördliche Polarkreis überquert und der prominenteste Bewohner dort besucht. Der Weihnachtsmann!
Er wollte uns wohl bereits jetzt mit etwas Niederschlag auf Weihnachten einstimmen, was ihm aber bei diesen Temperaturen nicht gelang. Lediglich ein starker Regenschauer ging nieder, während wir die Fahrt in das Alpinskizentrum Levi fortsetzten.
Schön langsam näherten wir uns dem Ziel unserer Reise dem Nordkap. Die letzte Etappe dorthin führte uns durch tiefstes Lappland. Die Vegetation rückte immer mehr in den Hintergrund, die Rentiere die die Straßen säumten dafür immer mehr in den Vordergrund. Immer wieder musste der Bus anhalten, da ein Rudel langsam auf der Straße dahintrottete.
Abends erreichten wir ein kleines Fischerdorf in unmittelbarer Nähe des Kaps. Dort gab es noch eine Stärkung ehe gegen 21 Uhr zum Nordkap aufgebrochen wurde. Leider ließ uns nun das Wetter im Stich, dichter Nebel, etwas Regen und ein eisiger Wind empfing uns am höchsten Punkt. Mitternachtssonne ade, gegen 0:30 Uhr kehrten wir wieder um.
Nach kurzer Nacht hieß es die letzte Strecke nach Ivalo zurückzulegen. Wie zum Hohn wieder bei strahlendem Wetter. Das gab uns noch einmal die Gelegenheit all die Pracht und Vielfalt dieser Landschaft zu genießen. Sigi unser Buschauffeur brachte uns heil zum Flughafen in die finnische Kleinstadt und viele waren sich sicher hierher auf jeden Fall nochmals kommen zu müssen.
Ein ganz, ganz, großer Dank gilt jedoch unserer Reiseleiterin Gerda Magnet, die uns im Namen von GTA-Sky-Ways, unserem Reiseveranstalter, auf den langen Etappen einen literarischen und musikalischen Input gegeben hat. Uns Land und Leute in ihrer sympathisch-humorvollen Art näher gebracht und für jedes Anliegen ein offenes Ohr hatte. Gerda ist es auch zu danken, einige Zusatzstopps eingelegt zu haben, die vorerst gar nicht vorgesehen waren. Es war nicht zuletzt dank ihr ein tolles Reiseerlebnis!
Traumhafte Wetter für unsere Delegation - nur am Nordkap kalt und nebelig. Das konnte aber der guten Stimmung keinen Abbruch tun!
...und traumhafte Landschaft und Erlebnisse auf der Fahrt durch Finnland
Fotos: Eva Marek