Das Fenster mit Sicht ins Stadion
Das Fenster mit Sicht ins Stadion
Ja, davon kann man als Coach eines Hobbyteams, das die Welt mehrmals symbolisch umrundete, in 35 Jahren in unzähligen Ländern auf allen Kontinenten dieser Kugel bis dato genau 113 Nationen bespielte, zerren.
Und diesmal ging es darum, das große Anliegen von Thomas Hofmann, einer der ehemaligen Stützen vieler Jahre, und wie es sich sehr bald schon wieder am Rasen zeigte, nichts von seiner Torgefährlichkeit verloren hat, zu erfüllen.
Es war eine symbolische Reise, denn zuvor war dies stets mit Besuch von Städten und Sehenswürdigkeiten verbunden, diesmal fand sich eine 21köpfige Delegation, die sich ausnahmslos nur mit dem Thema Nr. 1, eben Fußball beschäftigte. Und jeder Einzelne nahm gerne obendrein auch noch für diese kurze Zeit gewisse Kosten in Kauf, um eben einmal auch im englischen. sporthistorischen Stadion an der Carrow Road aufzutreten.
Mit großem Erfolg, wie sich später zeigte.
Als Mannschaftshotel wurde das „Holiday Inn“ gewählt, kein Zufall, dass es direkt an das Stadion angebaut ist. Unsereiner als Verantwortlicher bekam als Wunsch ein Zimmer, aus dessen Fenster man direkt auf den Rasen blicken konnte. Man kam an – und staunte über den nicht alltäglichen Anblick.
Man ging schlafen, stand frühmorgens auf – und immer wieder war die 28.000 Besucher fassende Arena der tolle Ausblick. Was kann da schöner sein?
Norwich City erwischte es heuer als Drittletzter im Abstiegskampf, wie man schon Wochen zuvor die Premiere League verfolgte. Doch von Untergangsstimmung ist hier keine Rede!
Promptes Ziel mit neuem Manager ist der sofortige Wiederaufstieg, der gesamte Kader bleibt den „Canaris“ treu. Nur einen Tag nach Ende der verunglückten Meisterschaft waren die aufgelegten 20.000 Abos bereits weg wie die bekannt „warmen Semmel“.
Ein liebenswertes Kleinstädtchen mit etwa 500.000 Einwohnern, passend in die träumerischen Filmstorys der Rosemunde Pilcher, steht voll und ganz hinter seinem Verein.
Ja, und dass wir in der spielfreien Zeit, wo die cleveren Funktionäre vor Adaptierung eines neuen Rasens die Anlage vermieten, hier gewonnen haben, erfüllt nicht nur die Verantwortlichen wie Vizepräsident Josef „Pepi“ Hickersberger und Generalsekretär Hans Oppel – von mir gar nicht zu sprechen! – mit ungemeinem Stolz.
Gegen ein starkes und ambitioniertes englisches Team, das erst auf die Verliererstraße gedrängt werden musste. Und erst beim wehmütigen Abschied kam unsereiner in den Sinn, dass das Sportjournalistenteam unter meiner Führung noch nie in den fast 35 Jahren der Amtstätigkeit auf der Britischen Insel gespielt hat.
Somit halten wir nunmehr bei 114 verschiedenen Ländern – ein nicht alltägliches Ereignis für ein Hobbyteam, wie wir es immer waren.
Ein denkwürdiges Ereignis, das stets in schönster Erinnerung bleiben wird.
Danke Euch dafür, meine „Buam“
Hans Hofstätter
Der Coach
Das Fenster ins Stadion an der Carrow Road: Auch vor unserem Spiel wurde der alte Rasen noch auf Hochglanz gebracht